Aber von vorne....
Gespräch mit einem zweitem Architekten
Wie im Gespräch mit der Geschäftsführerin vereinbart, setzten wir uns also am 11. Januar mit der Geschäftsführerin und einem anderen Architekten zusammen - unser Junior-Verkäufer kam ebenfalls hinzu, wobei er eher die Rolle seines "alten Daseins" übernahm = Bauzeichner.Der Architekt war schon gesetzteren Alters, also mit recht viel Erfahrung, und vom Typ eher ruhiger Natur. Wir sprachen mit ihm unser Projekt durch und adressierten erst einmal alle offenen Fragen, der er uns auch ausführlich und verständlich erklärte.
Nachdem der "einfache Teil" nun durch war, prüften wir, ob das Haus nicht an einer anderen Stelle auf dem Grundstück errichtet werden könnte. Aber wie wir es auch drehten und wendeten, wir kamen um die Problematik der Höhe nicht drumherum.
Argument der Architekten war, dass bei diesem Eckgrundstück nicht festgelegt wurde, welches die Bezugsstraße für die Höhenmessung des Hauses zu verwenden ist.
Es gab die folgenden Möglichkeiten:
- Wir reichen den Plan so ein wie er ist und hoffen darauf, dass die Höhe durch geht
- Wir fangen bei Null an und planen ein komplett anderes Haus
- Wir können versuchen, durch kleinere Umplanungen (z.B. Hauseingang zu der Straße legen, von der als Bezugsstraße gemessen, das Haus nicht zu hoch wäre) eine klarere "Zugehörigkeit" zu der Bezugsstraße für die Höhenmessung des Hauses zu erreichen zzgl. weitere Diskussionen mit dem Bauamt = das würde dauern
Kern-Haus bot an, den Architekten aufs Bauamt zu schicken, um die Situation vorzusondieren und einen Weg zu finden, der sehr schnell geht. Ziel sollte es sein, noch im Januar, spätestens jedoch im Februar die Genehmigung zu erhalten bzw. in den Gemeinderat zu kommen. Bezüglich unserer Bauvoranfrage in Bezug auf die Drempelhöhe beschlossen wir, so lange auf den Bescheid zu warten, bis die Sondierung beendet wäre. Falls bis dahin der Bescheid noch nicht eingetroffen wäre, würden wir ihn zurückziehen und mit dem Bauantrag nochmal neu einzureichen.
Wir planten noch unsere Garage um, damit diese - wie von der Dame auf dem Bauamt angemerkt - uns nicht auf der Terrasse die Abendsonne vermiesen würde. Aus Gründen der vorgeschriebenen Platzierung und des leicht trapezförmigen Verlaufs unseres Grundstücks, verzichteten wir auf eine Doppelgarage und entschieden uns lieber für eine Einzelgarage mit integriertem Abstellraum zzgl. Stellplatz für das zweite Auto. Hier könnten wir dann später vielleicht einen Carport an-/aufbauen lassen.
Da wir ansonsten bis dahin keine Änderung an der Planung vorgenommen hatten, sagten die Herren uns, dass man den Bauantrag nicht neu zeichnen müsse, da eine Garage per se nicht genehmigungspflichtig sei. Wir müssten nur die erforderlichen Stellplätze nachweisen und eine kleinere Garage dürften wir immer bauen, wenn die Rahmenparameter eingehalten würden.
Nach dem Gespräch fuhren wir wieder mit einem "leichteren" Gefühl nach Hause. Unsere offenen Fragen zur Planung waren beantwortet und wir hatten nun das Gefühl, dass das Haus richtig geplant war. Nun hofften wir auf eine schnelle weitere Entwicklung.
Doch lest selbst....
Terminfindung Bauamt
Der Termin bei Kern-Haus war am 11.01. - das Gespräch auf dem Bauamt, fand jedoch erst am 15.02. statt.Warum? Na, das wüssten wir auch gerne!?!
Die Dame auf dem Bauamt ist - wie wir selbst aus eigener Erfahrung wissen - von einem Tag auf den anderen terminlich verfügbar. Erst, als wir wieder bei Kern-Haus nachgefragt haben, wie denn der Stand ist, kam plötzlich zwei Tage später die Aussage "wir haben jetzt einen Termin am 15.02.".
Und wieder war ein Monat ins Land gezogen. Wir fühlten uns ziemlich "alleine im Wald stehen gelassen". Hatten wir nicht vor einem Monat zusammengesessen und klar adressiert, dass wir ein Problem mit der Verzögerung durch den Planungsfehler haben? Wurde uns hier nicht suggeriert,
dass Kern-Haus das nun "anpacken" würde? Also sorry, unter "anpacken" verstehe ich etwas anderes als die Sache dann einen Monat auf dem Stapel liegen zu lassen und erst, wenn der Kunde anruft, fällt einem ein "Mist, da war ja noch was".
Und dann war das Ergebnis auf dem Bauamt kurz gefasst auch noch "wir können nichts dazu sagen, dass muss das Kreisbauamt entscheiden". Der Termin auf dem Kreisbauamt sollte am 20.02. stattfinden und wir "sofort" benachrichtigt werden. Passierte natürlich nicht... Die Mail mit der Nachfrage wurde nicht beantwortet. Erst bei erneutem Hinterher-Telefonieren erfuhren wir, dass der Architekt krank sei. Okay, für Krankheit kann man nichts - aber dann erwarte ich bei einem seriösen Unternehmen, welches über die Ein-Mann-Grenze hinaus geht, dass entweder ein Kollege die Mails bearbeitet oder zumindest ein Auto-Responder eingeschaltet wird.
Wir erfuhren erst dann von unserem Junior-Verkäufer, dass der Termin auch nicht wirklich etwas gebracht hat. Das einzig Positive sei, dass wir einen Antrag im vereinfachten Verfahren stellen durften und damit wohl nicht durch den Gemeinderat müssten.
Der Bauantrag ging uns also erneut zu und wir unterschrieben diesen am 26.02.
Erneute Abgabe des Bauantrags
Sofort am 27.02. reichten wir den Bauantrag auf dem Bauamt ein (ich erwähnte ja, dass die Dame von einem auf den anderen Tag terminlich gut verfügbar wäre....).Und jetzt kommt die Krönung:
- Wurde uns mitgeteilt, dass ALLE Bauanträge durch den Gemeinderat müssen - auch im sogenannten vereinfachten Verfahren
- Hatte gerade erst eine Gemeinderatsitzung stattgefunden
- Die nächste Gemeinderatsitzung findet erst nach Ostern Anfang/Mitte April statt
Wir kochten wirklich.
Anfang Januar saßen wir bei Kern-Haus wegen der Problematik der Verzögerung durch die Planungsfehler. Man suggerierte uns Beistand und schnelle Hilfe. Und das Ergebnis waren vier weitere Monate Stillstand für nichts und wieder nichts? Und dann noch mit dem ungewissen Ausgang, ob wir die Genehmigung überhaupt erhalten würden?
Mein Mann rief sofort bei der Geschäftsführerin an und versuchte erst auf einer sachlichen Ebene mit ihr zu sprechen. Sie blockte jedoch sofort ab und ging in den "Zickenmodus". Kern-Haus nahm sich keiner der Punkte an und schob alles auf das Amt "wir können doch nichts für die Behörden". Keinen der Punkte, die von unserer Perspektive aus ganz klar von Kern-Haus verbockt worden waren, wollte sie einsehen. Das Gespräch verlief aus unserer Sicht absolut ergebnislos und nicht im Ansatz kundenorientiert.
Nun standen wir da. Ende April würde die Bank die ersten Bereitstellungszinsen abbuchen - denn das halbe Jahr Bereitstellungs-Freiheit war dann vorbei. Die Frist des halben Jahres hatten wir ja mit dem Plan gewählt, dass in dieser Zeit oder kurz nach Ablauf der Zeit der Rohbau stehen würde.
Was hatten wir nun in diesem halben Jahr erreicht? Nichts - bis auf die Tatsache, dass wir ein Grundstück gekauft hatten. Wir hatten keine Baugenehmigung, wir hatten keine Bauplanung, wir hatten keinen Terminplan. Wir wussten nicht, wann wir anfangen könnten mit dem Bau, geschweige, wann wir fertig sein würden.
Wir waren frustriert und suchten nach Wegen, aus diesem Dilemma heraus zu kommen. Wir wollten eigentlich keinen Ärger, sondern einfach nur unser Häuschen bauen. Doch nun erwogen wir die Vor- und Nachteile, aus dem Vertrag herauszukommen bzw. rechtliche Schritte einzuleiten.
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