Donnerstag, 16. November 2017

Baudurchsprache

Nachdem wir das passende Grundstück gefunden hatten, legte sich unsere Kern-Haus Verkäuferin ins Zeug, damit wir in unsere Baudurchsprache mit einem Architekten schnellstmöglich durchführen konnten. Denn leider ist auch bei Kern-Haus die Situation ähnlich wie bei anderen Unternehmen im Baugewerbe: Die Auftragsbücher sind voll, freie Termine knapp oder weiter in der Zukunft liegend.
Natürlich schön für das Baugewerbe - für motivierte, zukünftige Häusle-Bauer ein wenig dämpfend auf die Stimmung.

Der erste freie Termin war Mitte November - wir haben natürlich sofort zugesagt und uns danach um das Thema Urlaubsantrag im Büro gekümmert.

Der Termin fand in der Firmenzentrale von Kern-Haus in Ransbach-Baumbach statt.

Wir erhielten die Bestätigung des Termins im Vorfeld in schriftlicher Form von der uns zugeteilten Architektin. Sie kündigte auch an, dass sie uns kurz vor dem Gespräch anrufen würde, um uns erste, vorbereitende Infos zu geben bzw. unsere Fragen für die Baudurchsprache aufzunehmen (siehe auch Bauvoranfrage).

Hier erhielten wir den ersten Dämpfer in der Zusammenarbeit mit Kern-Haus - der angekündigte Anruf der Architektin erfolgte nicht. Das mag jetzt ein wenig kleinlich klingen - aber wenn ich mich in einem Geschäftsbrief terminlich ankündige und mich dann nicht melde, ist das ganz schlechter Stil. Unsere Fragen blieben also erst einmal unadressiert, ebenso konnten wir uns auf das Gespräch nicht vorbereiten. Des weiteren wurde auch unsere E-Mail-Anfrage bzgl. Unterlagen für die Bauvoranfrage nicht von ihr beantwortet.

Ich will jetzt den Verlauf des Baudurchsprache-Termins nicht komplett wiedergeben - aber wir haben deutlich angesprochen, dass uns der fehlende Anruf nach Ankündigung nicht gefallen hat. Insbesondere bei den Fragen, die in der Baudurchsprache zu beantworten waren. Hätten wir - wie angekündigt - uns dazu schon im Vorfeld Gedanken machen können, wäre uns deutlich wohler gewesen.
Und unsere Architektin hat sich durch zwei Fakten schon gleich bei uns "beliebt" gemacht:
Erstens antwortete sie recht pampig auf unseren Unmut zur fehlenden Vorbereitung entsprechend sowas wie "sie können froh sein, dass sie heute überhaupt da sind - den Termin haben sie nur bekommen, weil ein anderer abgesagt hat". So sieht Wertschätzung für den Kunden aus... 😡
Zweitens war sie komplett unvorbereitet auf das Gespräch - sie kannte nicht einmal die kleinsten Details und Vorschriften aus dem Bebauungsplan.
Es war nur ein Glück, dass unsere Verkäuferin und ihr Junior-Verkäufer auch mit im Termin saßen - sie haben es verstanden, das Ganze in eine professionelle(re) Ebene zu schieben.

Wir verbrachten an dem Tag auch eine ganze Weile in der Musterausstellung, um Türen, Fensterbretter, Dachziegel, etc., etc.  auszusuchen und festzulegen.

Zum Ablauf der Baudurchsprache - folgende Punkte werden besprochen bzw. entschieden:
  • Position des Hauses (und der evt. Garage) auf dem Grundstück 
  • Ausrichtung des Hauses inkl. First
  • Gewünschte Position und Ausrichtung von Türen und Fenstern (Öffnen nach Rechts oder Links)
  • Abweichungen zum Standard-Plan des gewählten Haustyps wie größere Fläche/Räume, zu verschiebende Wände etc.
  • Gewünschte Extras
  • Ausstattung wie Sanitärobjekte, Dachziegel, Farbe des Außenputzes, Fensterbretter außen/innen, Innentüren etc.

Aus den ganzen Themen wird das Bauprotokoll mit den Details für das Projekt erstellt und auch die Pläne für das Haus gezeichnet.
Diese ganzen Infos münden dann letztendlich - nach Zusendung und Abnahme durch den Bauherren - in den Bauantrag.

Fazit des Tages: Wir waren ein wenig angesäuert wegen des Verhaltens der Architektin. Auch waren wir recht enttäuscht von der Art der "Beratung" - es wurde eigentlich nur abgefragt, was wir wollen. Ich hätte doch ein wenig mehr in die Richtung "also ich würde Ihnen das so vorschlagen..." erwartet.
Da wir zum einen jedoch recht wenig Sonderwünsche hatten - der ausgewählte Haustyp passte schon hervorragend zu unseren Bedürfnissen - und zum anderen sehr aufgeregt, weil unser Projekt nun Gestalt annahm, sahen wir erst einmal darüber hinweg. Wir sagten uns: Wenn wir den Bauantrag haben und die Pläne für den Bau fertig in der Hand halten, haben wir mit der Architektin bald nichts mehr zu tun. Da sollten wir uns (leider) irren...

Nachfolgend ein paar Impressionen aus der Musterausstellung von Kern-Haus
















Donnerstag, 9. November 2017

Bebauungsplan und Bauvoranfrage

Wir waren schon ein gutes Stück vorangekommen. Das Grundstück war gekauft, die Finanzierung stand, nun hieß es, in die weitere Planung einzusteigen.

Als erstes überlegten wir anhand des Grundstücks noch einmal, ob der von uns ausgewählte Haustyp noch immer passte oder wir uns nicht lieber noch einmal (wir hatten im Vorfeld noch ein anderes Haus im Auge, sind dann aber auf das "Luna" umgeschwenkt) umorientieren sollten.
Nein, es blieb dabei - das Luna passte wunderbar zu uns, unseren Bedürfnissen und zum Grundstück.

Im nächsten Schritt studierten wir den Bebauungsplan. Meine Güte, dort waren zahlreiche Punkte festgelegt, die wir mit Erstaunen zur Kenntnis nahmen. Nicht nur, dass die Höhe des Zaunes, die Höhe des Hauses und die Dachneigung festgeschrieben waren - es war sogar vorgeschrieben, wieviel Bäume/Sträucher pro x qm zu pflanzen wären und sogar eine Liste der erlaubten Gewächse inkl. Stammbreite. Uff....

Ein Punkt stach uns dort ebenfalls ins Auge - auch die Drempelhöhe (auch Kniestock genannt) war festgeschrieben und durfte maximal 1m Höhe betragen.
Das kam für uns überhaupt nicht in Frage, denn wir wollten in unserem kleinen Haus die obere Etage sinnvoll und gut ausnutzen. Bei der Kniestockhöhe ist die Stellfläche vor Beginn der Dachschräge ja minimal.

Wir fragten bei unserer Immobilienmaklerin, wie hier das Prozedere wäre, um mit höherem Drempel bauen zu dürfen. Sie machte sich mit meinem Mann zusammen (ich sag ja, ein Goldschatz, die Frau!) auf zum Bauamt. Hier teilte uns die nette Dame mit, dass wir eine Bauvoranfrage stellen müssten, über die dann der Gemeinderat entscheiden würde.
Notwendig dazu war ein entsprechendes Anschreiben und eine technische Zeichnung des Hauses inkl. Darstellung des Plans bzw. der gewünschten Abweichung. Der Gemeinderat würde alle 4-6 Wochen tagen, der nächste Termin sei für Anfang Dezember angesetzt. Einzureichende Unterlagen sollten spätestens zwei Wochen vorher bei ihr eingereicht werden.
Sie merkte auch an, dass das der letzte Termin in diesem Jahr sein würde und der Gemeinderat dann erst wieder Mitte Januar tagen würde.

Es traf sich, dass hier vor der Baudurchsprache ein Telefonat mit der Architektin stattfinden sollte. Den Punkt wollten wir adressieren und sie bitten, die Pläne fertig zu machen, damit wir diese am Tag der Baudurchsprache mitnehmen könnten. So würden wir keine Zeit verlieren und könnten die Unterlagen fristgerecht einreichen.