Freitag, 15. Dezember 2017

Bauantrag

Die Bauvoranfrage

Nachdem wir nach unserer Baudurchsprache die Unterlagen für unsere Bauvoranfrage erhalten hatten, haben wir die Bauvoranfrage eingereicht. Wir hatten uns auch extra erkundigt, wann die entsprechende Gemeinderatsitzung stattfinden sollte, an der wir dann auch als Zuschauer teilnahmen.
Bange verfolgten wir dort die Diskussion über unseren Antrag, einen höheren Drempel als vorgeschrieben bauen zu dürfen.
Manche Ratsmitglieder stellten sich auf die Position, dass Bauen heuzutage sowieso schon teuer genug wäre und man den neuen Bürgern nicht noch Steine in den Weg legen sollte, wenn sie ihren Wohnraum auch mit größtmöglicher Effizienz nutzen wollen - sehr symphatisch :) Andere dagegen fanden es fast schon skandalös, dass man über Ausnahmeregelungen nachdenken würde, da das ja Beispielcharakter hätte für die übrigen 9 Grundstücke, die noch unbebaut seien.
Anmerkung: Die Häuser, die jetzt dort stehen und sich wohl nicht dem Bebauungsplan beugen mussten, sind total unterschiedlich in Größe, Höhe und Bauweise... aber die haben ja "Bestandsschutz".

Ergebnis: Die Mehrheit war dafür, unsere Bauvoranfrage wurde also durchgewunken :D

Zum Prozedere: Der Entscheid des Gemeinderates geht anschließend über das örtliche Bauamt zum Kreisbauamt, von welchem dann der offizielle Bescheid ausgestellt würde.
Da es zwischenzeitlich Mitte Dezember geworden war, rechneten wir frühstens Ende Januar mit dem Bescheid (Weihnachtszeit, Neujahr).

Der Bauantrag

Wir informierten Kern-Haus sofort über den positiven Ausgang der Gemeinderatssitzung und man wollte sich sofort daran setzen, den Bauantrag fertigzustellen.
Diesen erhielten wir dann Mitte Dezember - und waren ziemlich irritiert. Nein, ich muss mich korrigieren, es liefen eine Vielzahl mehrerer Emotionen hintereinander ab: Irritiert, geschockt, zweifelnd, prüfend, stinksauer. 😡

Warum? Nunja, wir erhielten ein zusätzliches Anschreiben mit der Aussage (überspitzt): Hier euer Bauantrag und achja, oops, das Haus wird übrigens zu hoch, wir müssen das genehmigen lassen.

Ein Telefonat mit unserer Architektin und Verkäuferin machten es nicht besser. Dort wollte man uns erzählen, dass man ja erst, wenn der Vermesser da war, sehen kann, ob die Maße passen.
Bitte? Sorry, aber da kamen wir uns schon ein wenig vera... vor.
Der Vermesser war schon vor unserem Baudurchsprache-Termin auf dem Grundstück. Die Daten lagen also früh genug vor. Hätten wir das früher gewusst, hätte man das direkt in einer Bauvoranfrage bearbeiten lassen können.
Selbst wenn die Daten noch nicht vorgelegen hätten:
Es liegen Pläne des Grundstücks vor, auf welchem auch die Höhenlinien verzeichnet sind. Dort kann man sehen - wenn man sich damit natürlich beschäftigen würde - dass das Grundstück ein wenig abfällt. Da die Höhe eines Hauses standardmäßig vom tiefsten Punkt eines Grundstücks gemessen wird, könnte man doch auf die Idee kommen, dass man hier ein wenig draufschauen muss.
Ich engagiere einen Fachmann (Architekt), damit dieser seinen Job entsprechend macht - das Ergebnis hatte für mich nichts mit "Fachmann" zu tun.

Wir haben wieder beim Amt gefragt, wie das Ganze nun laufen müsse. Dort kam die Aussage, dass dies genau wie die Bauvoranfrage auch, über den Gemeinderat genehmigt werden müsse.
ABER: Man darf nur entweder eine Bauvoranfrage einreichen ODER einen Bauantrag. Beides zusammen kann nicht parallel laufen. Entweder müssten wir also die schon positiv entschiedene Anfrage zurückziehen oder warten, bis der Bescheid dafür eingetroffen sei.

Wir waren wirklich massiv angep... und total sauer. Das war für uns ein grober Planungsfehler und Schlamperei der Architektin, weil sie sich im Vorfeld nicht mit unserem Projekt beschäftigt hatte.
Damit würden wir mindestens 3 Monate Zeit verlieren -warten auf den Bescheid, neue Anfrage einreichen, warten bis Gemeinderat tagt, im positiven Fall wieder auf den Bescheid warten...
Und im negativen Fall? Tja, wieder zurück ans Reißbrett.
Und um den negativen Fall machten wir uns richtig Sorgen, da wir die Diskussionen im Rat noch im Ohr hatten. Die größten Zweifler wurden mit dem Argument "mundtot" gemacht, dass ja alle anderen Parameter - insbesondere die Höhe - eingehalten würden.

Und dazu kommt eine Aussage von der Dame vom Bauamt so nach dem Motto "Sie wissen schon, dass ein Architekt verpflichtet ist, eine abnahmefähige Planung abzugeben?".
Danke, wir waren bedient.

Was konnten wir tun? Jetzt vor Weihnachten und "zwischen den Jahren" waren uns sowieso die Hände gebunden. Wir entschieden, einen Termin bei der Geschäftsführerin der Kern-Haus Niederlassung anzufragen, um direkt Anfang Januar unser Problem addressieren zu können.




Freitag, 1. Dezember 2017

Innendesign planen

Nachdem wir im Moment nur auf den Bauantrag warten konnten und anschließend auf die Baugenehmigung, wollte ich die Zeit für die Innenplanung unseres Häuschens nutzen.
Da ich ein visueller Mensch bin, hätte ich gerne eine Software, mit der ich die Innenräume planen, designen und ausstatten kann. Es ist schließlich auch wichtig zu prüfen, ob unser vorhandenes Inventar überall seinen Platz findet bzw. wo neues Inventar benötigt wird.

Bei Kern-Haus hatten wir nach den Auto-CAD Daten unseres Projekts gefragt - ui, wir wurden angeschaut, als wenn wir gefragt hätten, ob sie unser Haus kostenlos bauen. Fazit: Die von ihnen verwendete Software kann solche Exportdaten nicht abspeichern.
Hmm... okay... also war der Punkt "CAD-Daten importieren" schon mal kein Kriterium für meine Software-Suche mehr.

Also auf zur großen Google-Suche nach passender Software. Was stellte ich mir vor?
  • Lokal installierbare Software (Windows)
  • Die Möglichkeit, das gesamte Haus mit Grundstück zu "bauen"
  • Räume mit passenden (also "meinen") Möbeln ausstatten
  • Am besten freie Farb- und Materialien-Gestaltung bei Wand und Boden
  • 3D-Rundgang
  • Einfach und intuitiv zu bedienen
  • Und sie sollte kein Vermögen kosten
Die Wunschliste war also gar nicht anspruchsvoll 😉 wie ihr seht.

Die Auswahl der Software beschränkte sich schon bei den ersten Suchen stark ein - alle Wünsche würden nur mit einer Profi-Software zu erfüllen sein, die dann gleich entsprechend kostet. Es gab etliche Programme, die einiges versprachen zu günstigem Preis, stellten sich dann allerdings als Mogelpackung heraus. Im Basisprogramm waren dann viele Features oder Elemente stark eingeschränkt verfügbar, durch das zukaufen von weiteren Paketen erweiterbar. Auch das würde sofort ins Geld gehen. Die Anzahl der Installationen von kostenlosen Testversionen stieg auf meinem Rechner sprunghaft an.

Ich entschied mich erst einmal für die Ashampoo Home Designer Software. Die Bewertungen im Netz waren gut, der Preis okay. Also frisch ans Werk, um unser Haus nachzubauen.
Die Software war aber hauptsächlich eines - intuitiv absolut nicht zu bedienen! Ich habe sogar brav die Lernvideos angesehen - und trotzdem war jeder Schritt ein absoluter Krampf. Es blieb nur eines zu tun - deinstallieren! Lieber GUI-Designer - geh bitte nochmal zurück auf die Schulbank, erstes Semester!

Und wieder erneut auf die Software-Suche. Ich testete auch Windows 10 Apps wie z.B. "Planner 5D" - ebenfalls eine Software, die ich als Basispaket mit geringem Umfang testen kann, aber um richtig damit arbeiten zu können 20 Euro für ein Premium-Paket investieren müsste. Dieses Programm war schon besser als Ashampoo Home Designer, überzeugte mich aber nicht so sehr, dass ich wieder 20 Euro investieren wollte.

Hoch gelobt wurde auch "Live Home 3D". Auch hier galt - Basisversion kostenfrei, wer mehr möchte, muss Pakete kaufen. Umfang und Möglichkeiten des Programms sind schon enorm, ganz intuitiv ist es nicht, man muss sich schon damit beschäftigen. Was mich ein wenig störte, war die Optik. Trotz lokaler Installation sahen die gerenderten Objekte sehr pixelig bzw. nach Plastik aus - und mein Rechner und Grafikkarte bieten dort schon entsprechende Leistung an.

Fast alle getesteten Softwares hatten ein großes Manko - Dachschrägen waren entweder gar nicht im Portfolio oder nur sehr umständlich zu planen.

Letztendlich habe ich mich entschieden, einen kostenlosen Online Planer zu nutzen namens "roomeon 3D-Planer". "Online" ist nur zum Teil korrekt, denn man nutzt das Programm lokal, die Daten werden allerdings auf einem Server gespeichert und davon geladen. Man kann zwar nur einzelne Räume anlegen und rendern, kein ganzes Haus, aber das auf schnelle und intuitive Art und Weise. Die vorhandenen Möbel/Objekte können von der Größe beliebig angepasst werden, so dass man "seine" Möbel schnell imitieren kann.
Nachteil: Wie es scheint, wird das Portal nicht mehr gepflegt/aktualisiert. Deswegen habe ich alle meine Räume stets mit 3D-Durchgang und Einzelbildern zusätzlich lokal abgespeichert. Falls dann doch der Server mal abgeschaltet werden sollte...

Fazit Planung Innendesign

👍 Ich kann nur jedem empfehlen, die Arbeit, sein Projekt in einem 3D-Programm aufzubauen, auf sich zu nehmen. So viele Punkte wären uns nicht aufgefallen ohne die Visualisierung. Zudem ist die Lichtplanung oder vor allem auch die Planung der Elektroinstallation damit einiges leichter.



Hier noch einige Impressionen aus der Community, die zeigen, dass das Tool roomeon doch recht mächtig ist: