Nachfolgend möchte ich gerne den Werdegang unserer Überlegungen schildern, wie wir vom Keller-Heimkino zum Wohnzimmer-Kino gekommen sind.
Hinweis: Ich schreibe den Artikel als Laie für Laien. Die Technik-Heimkino-Freaks mögen mir Unschärfen oder nicht bis ins Detail korrekte Bezeichnungen verzeihen. 😀
Alternative zum Keller-Kino-Raum - Erster Plan
Nachdem unser Traum-Kellerkino als Seifenblase zerplatzt war, planten wir erst einmal ganz stupide mit dem Equipment, welches wir jetzt hatten: Einem großen Plasma-Fernseher mit Lautsprecher-System von Teufel 7:1.Damit wir Stauraum für die vielen Blu-Rays haben werden, setzten wir die Regalbretter, die wir jetzt schon verwendeten, wieder über den Fernseher und plazierten die Boxen darauf. Der Subwoofer wurde neben das Lowboard gesetzt, die hinteren Boxen an die Wand bzw. in Regale gesetzt.
Mehrere Punkte waren nicht optimal und wir dachten "Warum gehen wir hier im neuen Haus die Kompromisse ein, die wir in der alten Wohnung eingehen mussten?". Die vorderen Boxen sind so eigentlich zu hoch für ein optimales Kino-Sound-Erlebnis. Die hinteren Boxen kann man innerhalb der Regale zwar tiefer setzen, die Regale an sich sind dort aber viel zu prominent und können durch das davorstehende Sofa auch nicht gut genutzt werden. Und eigentlich - tja, eigentlich wollten wir ja ein neues Sound-System anschaffen mit Atmos. So entschieden wir, dass wir zumindestens ein neues Sound-System in unser Budget mit aufnehmen und die Plazierung ordentlich planen. Also zurück ans Reißbrett.
Neues Sound-System unterbringen - Zweiter Plan
Hier prallten dann zwei Welten aufeinander - die Technik-Welt mit 7:1 Lautsprecher-System zzgl. 4 Deckenlautsprecher für das Atmos-Soundsystem und der WAF-Faktor (Wife Acceptance Factor).Natürlich wollten wir einen guten Sound - aber der Raum ist in erster Linie ein Wohnzimmer (und das auch noch erschwerend ein offener Wohn-Ess-Küchenbereich). Ich wollte einen mit (sichtbaren) Lausprechern vollgepackten Raum unbedingt vermeiden. So war die Idee, Lausprecher in Trockenbau-Lösungen zu "verstecken". So sollte nun ein rechteckiger "Kranz" unter die Decke, in welchem die Atmos-Lautsprecher eingebaut werden konnten zzgl. Deckenspots. Fernseher und Boxen vorne sollten ebenfalls in einen dann schön gestalteten Bereich eingekoffert werden. Zwei der hinteren Lautsprecher sollten ebenfalls "versteckt" werden, indem wir eine Art Wandlampe schaffen wollten, in welcher die Box eingebaut werden konnte. Darunter/darüber könnten LED-Leisten ein schönes Licht schaffen.
Auch hiermit waren wir nicht besonders glücklich. Wir entschieden auf jeden Fall, aus dem 7:1 ein 5:1 System zu machen. Die räumlichen Gegebenheiten waren für 7:1 + Atmos einfach nicht optimal.
Die Abkofferungen wirkten realtiv "mächtig" und waren zudem natürlich mit Zusatzkosten verbunden. Wir konnten aber nur Teile der Wand mit Trockenbau versehen - wir konnten ja nicht alle Wände des großen Wohn-Ess-Küchenraums komplett abkoffern.
Noch hatte ich an den Regalen hinten festgehalten, aber ich musste einsehen, dass dort für Standregale einfach kein Platz ist. Stauraum hin oder her.
Da auch diese Idee keine zufriedenstellende Lösung brachte, machten wir uns erst einmal auf, und scouteten die Möglichkeiten bei Heimkinoraum und Grobi TV.
Ganz neues Sound-System - Dritter Plan
Gemeinsam fuhren wir nach Köln zu Heimkinoraum. Der Besuch dort war sehr ernüchternd. Der Verkäufer hatte nicht wirklich große Lust, wie es uns schien, die Vorführmöglichkeiten im kleinen Laden sehr begrenzt. Zumindest haben wir dort die Produkte der Firma Dali kennengelernt - zufälligerweise war auch gerade ein Vertreter des Unternehmens da. Es gab von Dali auch spezielle Einbaulautsprecher - leider waren diese weit über unserem Budget. 😒Die kleineren Lautsprecherboxen über Trockenbau verstecken hatte noch einen weiteren Haken - die Boxen benötigen innerhalb der Kofferung recht viel Abstand, damit sie entsprechend "schwingen" können, die Schwingungen jedoch nicht auf die Kofferung übertragen. Also musste die Kofferung noch "mächtiger" werden als wir eh schon geplant hatten. Somit war die Trockenbaulösung ad acta gelegt.
Mein Mann fuhr dann erst einmal alleine zu Grobi TV und kam mit leuchtenden Augen wieder. Er wollte mich von einer Sound-Lösung namens Auro 3D überzeugen, welche er dort vorgeführt bekommen hat. Vorteil: Wir benötigen keine Deckenlautsprecher wie beim Atmos-System, sondern lediglich "normale" Boxen als Höhenlautsprecher, die möglichst weit oben an der Wand plaziert werden sollten, zusätzlich zu der unteren Lautsprecherebene auf Ohr-Höhe. Letztendlich würde das demnach ein 5:4:1-System werden.
Ebenfalls war er nun Feuer und Flamme dafür, sich doch Beamer und Leinwand anzuschaffen. Ich war sehr skeptisch, wollte mir das aber auf jeden Fall ansehen bzw. anhören. Er hatte dort einen 4K-Beamer vorgeführt bekommen, der noch bezahlbar war, aber ein super Bild an die Wand warf.
Wir fuhren am nächsten Samstag noch einmal gemeinsam zu Grobi TV und ich bekam parallel zwei Beamerbilder an die Wand projiziert - ohne zu wissen, welches Bild von welchem Beamermodell stammte. Und auch ich entschied - wie mein Mann zuvor - dass der günstigere Beamer von JVC ein besseres Bild machte als das teurere Sony-Modell.
Leider 😜 war auch ich gleich Feuer und Flamme.
Ich bekam ebenfalls eine kleine Lehrstunde in Bezug auf Leinwandmaskierung. Was das ist? Wusste ich vorher auch nicht. Ein Beamer erzeugt das Bild ja über Licht. Aus diesem Grund sind Schwarztöne natürlich sehr sensibel - schwarzes Licht gibt es nunmal nicht. Schaut man sich nun einen Film an, der wegen seines Formats oben und unten (schwarze) Filmbalken aufweist, so sind diese Balken auf einer (hellen) Beamerleinwand nicht tiefschwarz, sondern eher grau. Und nun zeigt sich, wie gut und einfach man unser Auge/Gehirn täuschen kann. Sind die Balken nicht tiefschwarz, erscheint auch das übrige Filmbild "verwaschen. Sind die Balken schwarz, ist auch das übrige Bild kontrastreicher.
Hier zur Verdeutlichung eine kleine Montage (um den Eindruck am Monitor zu verstärken, habe ich das "graue" Bild ein bisschen aufgehellt), wie mein Auge das wahrgenommen hat:
Also war klar: Wenn Leinwand, dann unbedigt eine Maskierung und aus Komfortgründen mit Automaskierung, bei der schwarze Blenden je nach Filmformat die Balken passend "verschwinden" lassen bzw. einschwärzen.
Total beeindruckt war ich dann von Auro 3D. In der Filmvorführung wurden sehr eindrucksvoll die unterschiedlichen Soundformate vorgespielt. Ein- und dieselbe Szene eines Filmes wirkte komplett anders. Wer Auro 3D einmal gehört hat, möchte kein "müdes" Atmos mehr. 😜
Hintergrund: Bei Auro 3D werden die einzelnen Kanäle, also Höhen, Tiefen etc., im Receiver abgemischt und auf die entsprechenden Boxen verteilt. Bei "nativen" Soundformaten ist man darauf angewiesen, dass der Soundtechniker die Sounds auch wirklich gut abgemischt hat. Eindrucksvoll war eine Szene aus dem Film "Kong". Der große Affe erscheint und um ihn herum fliegen Hubschrauber. In den Höhenlautsprechern im Original war kaum was zu hören - in Auro 3D war man "mitten drin".
Also war klar: Wir gönnen uns den Luxus und verwirklichen unseren Traum eines Heimkinos. Zwar in etwas abgespeckter Form, aber wir gönnen uns das jetzt.
Der neue Plan sah also vor, eine Motorleinwand von oben herunterkommen zu lassen, damit sie vor dem Fernseher zu hängen kommt. Lausprecher vorne = 5 und hinten = 4 (auf dem Bild hängen die unteren noch zu tief, die müssen auf Ohrhöhe). Beamer kommt an die Decke.
Finaler Plan - Unser Heimkino
Wir waren fast am Ende unserer Planung. Leider gab es ein Detail, welches wir ändern mussten. Eine runterfahrbare Motorleinwand mit Automaskierung war nicht bezahlbar.Nach langer Diskussion und Überlegung entschieden wir, den Fernseher ganz wegzulassen und auf eine Rahmenleinwand umzusteigen.
Wir schauten sowieso fast kein normales Fernsehen mehr, sondern hauptsächlich Filme und Material von Streaming-Anbietern. Und - wie ich mich überzeugen konnte - die guten Beamer so lichtstark sind, dass auch bei Tageslicht ein gutes Bild kommt, braucht man den Fernseher eigentlich nicht zusätzlich. Zumindest nicht für unsere Zwecke. Der Beamer selbst ist zudem recht leise und für Beamerverhältnisse noch recht stromsparend. Das Setup war entschieden...so dachte ich zumindest. 😏
Bis die IFA kam und mein Mann das neue Beamer-Modell von JVC sah. Nun muss es natürlich unbedingt dieses werden. 😁
Hier das finale Setup:
Das Lautsprecher-Setup ist wie bereits beschrieben als 5.4.1-Konfiguration in Auro 3D-Layout realisiert, d.h. die Höhenlautsprecher sind als Wandlautsprecher ausgeführt.
Die Verbindung vom Beamer zum Denon-AVR wurde mit einem aktiven HDMI-Lichtwellenleiter-Hybridkabel hergestellt, um eine störungsfreie Signalqualität für die 4K-Projektion bei mittlerer Leitungslänge zu gewährleisten.
Hier sind die Details zum Geräte-Park.
Technische Ausstattung
Hauptkomponenten
Leinwand: Xodiac Screen e-Masked 16:9 mit 110'' Diagonale
Beamer: JVC DLA-N5
Receiver: Denon AVR-X4400H
Lautsprecher
Front-/Center-Lautsprecher: 3x Dali Fazon LCR
Back Surround: 2x Dali Fazon Sat
Surround-Height: 4x Dali Fazon Sat
Subwoofer: SVS SB-3000
Zuspieler
4K-Player: Panasonic DMP-UB424EGK
Streamer: Apple TV 4K
Media Player: Zidoo Z9S
Telekom Media Receiver 400
Eingabe
Logitech Harmony Elite
Film ab! 😁📽 🍿
Danke für die vielen Hinweise...Habe in meiner Wohnung nicht die Möglichkeiten wie in Eigentumswohnungen bezüglich der Wände etc darum lese ich mich derzeit in den Sound ein. VG
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